Das Streben nach sportlichem Erfolg lässt keinen Platz für das Zeigen von Schwäche. Zu groß ist die Angst zu versagen, vor Stigmatisierung und die Disziplin, die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen. Dabei sind auch Leistungssportler nicht weniger häufig als die übrige Bevölkerung von psychischen Erkrankungen betroffen. Nahezu täglich anstrengende Trainingseinheiten, der permanente Fokus auf dem nächsten Wettkampf und das Ziel Höchstleistungen abrufen zu können, werden sehr schnell zu chronischen Stressfaktoren.
Mögliche Folgen sind Depressionen, Schlaf- oder Essstörungen sowie Angststörungen. Als der Nationaltorhüter Robert Enke im Jahre 2009 Suizid beging, wurde auch in der Öffentlichkeit nochmal mehr deutlich, wie die strengen Leistungsvorgaben Profisportler unter Druck setzen können. Dieses und weitere prominente Beispiele waren der Startschuss zum Umdenken im Umgang mit psychischen Erkrankungen im Leistungssport. Die Geburtsstunde des Fachbereiches der Sportpsychiatrie und -psychotherapie.